Wanda gehört zu Nicole

In den wenigen Wochen, in denen ich diesen Blog betreibe, ist er mir schon sehr ans Herz gewachsen. Wanda hat hier schon etliche tolle Menschen kennen lernen dürfen und es hat so viel Spaß gemacht, hier Beiträge zu schreiben und Fotos zu posten.

DSC_0013 - KopieWie ich in der Rubrik „Über mich“ ja geschrieben habe, ist Wanda mein zweiter Vorname. Und somit ist klar, es gibt einen ersten… und dieser lautet Nicole. Wer aber ist nun eigentlich Nicole? Klar, natürlich die selbe Person wie Wanda – logisch. Aber meine Idee war, das berufliche vom privaten zu trennen.

Ich bin Autorin, Leseratte, Bücherwurm, Wortfanatikerin, Buchstabenhexe… und das mit Leib und Seele. Und die Autorin Nicole hat seit 2,5 Jahren einen Autoren Blog. Was mir dort jedoch immer mehr fehlte, war das teilen von Gedanken, die sich nicht mit meinen Schreib-Projekten befassen. Einfach mal über einen Artikel in der Zeitung meinen Senf dazu geben. Einfach mal ein Foto wortlos posten. Einfach mal über all das schreiben was mich zum lachen oder auch zum weinen bringt. So ist der Wanda-Blog entstanden.

Manches muss Frau allerdings erst ausprobieren, um sich eine Meinung bilden zu können bzw. das aktuelle Bauchgefühl zu befragen. Und dieses Bauchgefühl schreit nach EINEM Blog. Und da ich gerne auf Herz und Bauch höre, werde ich Nicole und Wanda in meinem „alten“ Blog vereinen und dort neue Wege gehen.

Habt Ihr Lust, mich dort weiter zu begleiten? Ich würde mich so freuen! Den Blog findet Ihr hier. Schaut Euch doch gerne einmal um, allerdings befinde ich mich mitten in der Veränderungsphase, also habt bitte ein wenig Geduld mit mir! 😀

DANKESCHÖN für die tolle Zeit hier, dafür dass Ihr mitgelesen und kommentiert habt! Und den Blogs, bei denen ich die letzten Wochen als Wanda gelesen und kommentiert habe, werde ich künftig als Buchstabenhexe auftauchen. Ich hoffe, Ihr erkennt mich wieder!

Und wer jetzt neugierig ist, welche Blogs ich für mich neu entdeckt habe – hier meine Lieblingsseiten:

Träum weiter

Freudenwege

Das Leben bunt wie ein Regenbogen

Gerhards Fotoblog

Wenn die Uhr abgelaufen ist

Von Klein auf haben Friedhöfe auf mich eine enorme Anziehungskraft. Vielleicht kommt es daher, dass das Haus meiner Großmutter direkt an einem Friedhof lag und ich vom Fenster aus als die Grabsteine und Kreuze sehen konnte. Wenn wir abends im dunkeln zurückkehrten, lief mir so mancher kalter Schauer über den Rücken und meine Fantasie schlug Purzelbäume.

Seit dieser Zeit gehe ich gerne und oft auf Friedhöfe, denn diese sind Orte der Erinnerungen und vor allem haben sie Geschichten zu erzählen. Gerade die alten Friedhöfe mit den Mausoleen der betuchten Familien, wirken heute wie aus der Zeit gefallen. Denn heutzutage entscheiden sich immer mehr Menschen für andere Orte der letzten Ruhe, wie z. B. einem Ruheforst.

Aber eigentlich wollte ich etwas anderes erzählen oder Euch etwas zeigen, was selbst ich bei all meinen Gängen über die letzten Ruheorte noch nicht gesehen habe. Als ich vor einigen Monaten durch Bad Rehburg ging, stellte ich fest, dass vor der dortigen Friederikenkapelle eine große steinerne Urne auf einem Rasenstück steht.

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Neugierig ging ich näher und besah mir das steinerne Mal in aller Ruhe. Neben einigen Verzierungen war dort ein Wappen zu sehen und eine Inschrift. Aber auf der anderen Seite entdeckte ich noch etwas anderes: einen Totenschädel über dem eine Sanduhr ablief. Prompt fiel mir ein, was meine Mutter immer sagt, wenn es um den Tod geht: „Du stirbst, wenn deine Uhr abgelaufen ist.“ Dieser Meinung war hier wohl auch Jemand.

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Im Nachhinein erkundigte ich mich dann noch nach dem Grabmal und erfuhr, dass dieses ursprünglich im Wald aufgestellt war und zwar von einem Mann, der seine Frau ganz tragisch in jungen Jahren verloren und sie wohl sehr geliebt hat. Da dieses steinerne Zeugnis seiner Liebe aus dem 19. Jahrhundert stammt, ist die Erinnerung daran auch nach fast 200 Jahren noch nicht verloren gegangen.

 

Das gelbe Wunder steht bevor

Jedes Jahr kurz vor Frühlingsbeginn freut sich das Kind in mir auf einen bestimmten Moment… Den Moment, wenn die Forsythien in unserem Garten ihre Knospen öffnen und die gelben Blüten so herrlich leuchten, dass man alles was drum herum noch winter-grau ist, einfach vergisst!

Und da Vorfreude ja bekanntlich besonders schön ist, schaue ich auch im Herbst des jeweiligen Vorjahres schon genau hin: haben sich unsere Büsche auch diesmal wieder ordentlich ins Zeug gelegt und all die vielen Knospen angelegt, die dann für mein spezielles Frühlingswunder sorgen? Im vergangenen Herbst ergab die Betrachtung ein deutliches JA!

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Wen wundert es da, dass ich nun seit Tagen schon um die Forsythien herumschleiche, sie immer wieder von allen Seiten betrachte, ja förmlich belauere. Denn ich weiß aus Erfahrung, ich brauch mich nur einmal umzudrehen oder vielmehr einen Tag nicht hinzuschauen und SCHWUPPS stehen sie schon in voller Blüte da. Und dann habe ich das Zwischenstadium, diesen im Grunde nur kurzen Augenblick verpasst, in denen die Knospen nicht mehr ganz Knospen aber eben auch noch nicht vollständig erblüht sind.

Klingt das irre oder wisst Ihr was ich meine? So und nun beende ich diesen Beitrag für heute, denn es ist Zeit. Ich möchte doch noch einmal, ganz kurz, nur mal um die Ecke schauen…

 

Mal was anderes: Freitagsfüller

Auf dem Blog von Ilanah fand ich heute einen interessanten Beitrag: den Freitagsfüller.

Sieben Punkte finden sich dort, bei denen Wörter oder Teilsätze ergänzt werden. Und da habe ich mich doch spontan entschlossen mitzumachen! Wer sich anschließen möchte, kann dies gerne tun und schaut doch bitte vorher bei Ilanah vorbei, den Beitrag findet Ihr hier!

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Und nun gehts los!

1.  Die ersten Frühlingstage verwandeln den Winterschlaf-Bären in mir in ein Duracell-Häschen.

2. Frühjahrsputz hin oder her, wozu ich zu keiner Jahreszeit Lust habe, ist das saubermachen.

3. Ich habe dieses Jahr noch nicht meine Nase in fremde Angelegenheiten gesteckt – und habe es auch nicht vor.

4.  Ich LIEBE Frühlingsblumen .

5.   Wenn meine Lieblings Eisdiele wieder öffnet, werde ich schwach.

6.   Mir geht es prima!

7.  Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf einen gemütlichen Fernsehabend, morgen habe ich geplant auf den Frühjahrsmarkt in unserem Ort zu gehen, und Sonntag möchte ich  Gäste durch unser historisches Museum führen.

Und nun wünsche ich Euch ein wunderschönes Wochenende!

 

Ja, mir san mit’m Radl da

Naja, ich zumindest! Ich weiß nicht, wie es bei Euch ist, aber ich bin keine Winter-Radlerin. Bis auf wenige Ausnahmen, steht mein Drahtesel während der kalten Monate in der Garage.

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Aber nun ist es endlich wieder soweit und ich habe mein Radl heraus geschoben und mich bei schönstem Sonnenschein auf den Sattel geschwungen und ab ging es. Endlich ist die Zeit vorbei, in der ich die Besorgungen mit dem Auto mache. Wir wohnen in einem ehemaligen Erholungsgebiet, wo keine Öffis verkehren und der Fußweg in den Ort mal eben rund 3 km beträgt. Klar bin ich in der Lage, so eine Strecke zu Fuß zu gehen, aber mit den Einkäufen auf beiden Armen… nein, da hört es dann doch auf.

Umso schöner war es, als ich nun endlich wieder losgeradelt bin, den ersten Frühlingsduft der Felder und Wiesen auf denen bereits das Grün vorwitzig hervor lugt, in der Nase. Gut, meine Beine sind noch ein wenig müde und beklagen sich über den langen Winterschlaf – denn Radfahren ist doch tatsächlich nochmal eine andere Bewegung als spazieren gehen. Und von meinem Hinterteil will ich da erst gar nicht reden…

Kaum hatte ich in den letzten Tagen die ersten Runden gedreht, begann ich auch schon wieder Pläne für künftige Radtouren zu schmieden. Auf jeden Fall möchte ich in diesem Jahr wieder häufiger ums Steinhuder Meer radeln, das ganz bei uns in der Nähe ist. Rund 30 km, die man selbst als Untrainierte mit den entsprechenden Pausen schaffen kann. Vor allem, wenn man unterwegs in Steinhude an der Promenade halt macht und sich ein Fischbrötchen und als Nachtisch noch ein Eis gönnt. Am liebsten ein, zwei Kugeln Drachenfrucht – lecker!!!

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Wichtig ist für mich bei längeren Radstrecken, dass ich es bequem habe. Viele, die dann in einem Affenzahn an mir vorbeiflitzen, hocken vornüber gebeugt auf Sporträdern, die so richtig Eindruck machen. Ich habe zwar für unwegsameres Gelände auch noch ein durchaus sportliches Mountainbike, aber für diese Art Touren hole ich mein „Hausfrauen-Rad“ heraus. Darauf sitze ich schön gemütlich auf einem gepolsterten Sattel, lehne nicht vornüber, so dass mir ein genossenes Fischbrötchen eventuell das Magen-Leben schwer macht. Kurz, ich will genießen! Die Fahrt, die Pausen, na – das Leben eben. Und dafür eignet sich eine Radtour in der Natur doch wirklich fantastisch!

Wanda wandert #1

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Die erste Wanderung in diesem Jahr: rund 7 km im heimischen Süntel. Glücklicherweise haben die Rheuma geplagten Füße mitgemacht, wenn sie jetzt auch ein wenig beleidigt sind. Klar, immerhin waren sogar einige Steigungen auf dem Weg zu bewältigen.

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Es ging vorbei an der Baxmann Baude und dann hoch bis zur Blutbachquelle. Eine wunderschöne Gegend mit – noch kahlen – Laubbäumen, einem ewig dahinrauschenden Bach – dem Blutbach – und mit etlichen Schneeglöckchen die bereits vorwitzig ihre hübschen weißen Blüten in die schon Frühlingshafte Luft streckten.

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Die Sonne gab sich heute schon richtig Mühe und sorgte dafür, dass man sich für ein kurzes Picknick bereits gemütlich auf einem Baumstamm niederlassen konnte. In diesem Jahr sind so einige Wanderungen geplant und die Streckenlängen sollen dabei langsam gesteigert werden. Ich bin sehr gespannt, was mich da in diesem Jahr noch so erwartet. Schließlich ist jeder Ausflug in die Natur anders und immer wieder aufregend und wunderschön mit all den kleinen doch so großen Dingen, die Flora und Fauna zu bieten haben!

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Alt werden ist nichts für Feiglinge

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Das Telefon klingelt. Meine Ahnung wer mich da anruft wird beim Blick auf das Display bestätigt. Einer meiner Herzensmenschen – sie befindet sich seit einigen Monaten im Pflegeheim und hat sich mit Mühe und Not von einer schweren Lungenentzündung erholt. Acht lange Wochen hat es gedauert und niemand hat damit gerechnet, dass sie es schaffen wird. Aber nun ist sie wieder da. Zumindest teilweise.

Körperlich ist einiges zurückgeblieben. Die Muskulatur bildet sich durch das wochenlange Liegen zurück und hinterlässt einen schwachen Menschen, der auf Hilfe angewiesen ist. Aber immerhin schafft sie es inzwischen wieder im Rollstuhl zu sitzen, so dass sie an den Mahlzeiten im Speisesaal teilnehmen kann und was ihr wesentlich wichtiger ist: an den Veranstaltungen.

In der vergangenen Woche hat sie beispielsweise den Karneval mitgefeiert. „Da habe ich mich erstmal dazwischen geworfen – die saßen da alle stocksteif – und dann haben wir alle geschunkelt.“ So erzählte sie mir hinterher mit leuchtenden Augen. Und einen Schnaps habe sie auch getrunken. Ich war erleichtert, hatte ich mir doch in den vergangenen Wochen immer wieder die Frage gestellt, ob dieses Leben für sie noch lebenswert sei.

Ich gehe ans Telefon und höre ihre Stimme: „Wer ist denn da?“, ruft sie. „Ich bin es“, antworte ich. „Ach, eigentlich wollte ich ja nochmal bei J. anrufen. Aber egal“, lacht sie, „bei dir wollte ich sowieso noch anrufen.“ „Das ist schön“, entgegne ich und verschweige, dass wir fünf Minuten vorher bereits ungefähr 20 Minuten lang zusammen gesprochen haben.

Ja, neben dem Körper, der nicht mehr so wie vor der Krankheit funktioniert, hat auch das Gehirn gelitten. Durch den Sauerstoffmangel, haben mir die Ärzte erklärt. Denn sie ist mit akuter Atemnot auf die Intensivstation gekommen und musste eine ganze Weile beatmet werden.

Da, wo vorher die „grauen Zellen“ noch reibungslos funktioniert haben – von altersgemäßer Vergesslichkeit einmal abgesehen – da ist nun zeitweise so etwas wie Leere. Ich stelle mir eine Tafel vor, auf die ich beispielsweise durch ein Telefonat etwas drauf schreibe und male und bereits kurz danach ist es, als hätte Jemand mit einem großen Schwamm alles abgewischt. Und dann beginne ich erneut mit dem schreiben und malen.

Einiges bleibt auch hängen. „Ist denn dein Auto wieder in Ordnung?“, erinnert sie sich daran, dass ich gestern den Besuch verschieben musste.

„Ich komme dich am Donnerstag besuchen. Das hatten wir ja schon abgesprochen“, sage ich zum Ende des zweiten Gesprächs. „Ja?“ Eine kleine Gesprächspause entsteht. „Wenn ich mir nicht alles aufschreibe…“ „Das macht ja nichts“, tröste ich, „ich weiß es ja und vergesse es nicht.“ „Das ist schön“, ich höre Erleichterung in ihrer Stimme und schlucke einen Tränenkloß herunter.

Wie nannte Joachim Fuchsberger sein Buch über das altern? Alt werden ist nichts für Feiglinge. Es sieht ganz danach aus.